Ausstellung my color \\ my space
24. März bis 7. April 2019
Unter dem Titel my color \\ my space präsentierte der KUNSTRAUM383 im Frühjahr 2019 vier Positionen zeitgenössischer Malerei und Druckgrafik.
Neben Aquarell-Arbeiten der Malerin Dorothee Joachim zeigt Cornelia Rohde neue Acrylbilder aus ihrem Linienzyklus. Der Kölner Maler Magnus von Stetten war vertreten mit farbigen Passepartout-Kompositionen. Der Druckgrafiker Jürgen Forster stellt eine Serie kleinformatiger Liniengitter-Prints aus.
DOROTHEE JOACHIM
Dorothee Joachim setzt in ihrer Malerei Prozesse in Gang, in denen die verwendeten Materialien im Zusammenwirken mit physikalischen Gesetzmäßigkeiten zu den eigentlichen Akteuren der Bildgestaltung werden. Die ausgestellten Arbeiten mit Aquarellfarbe auf Japanpapier sind streng genommen Durchdrucke: Sie entstehen in einem Prozess mehrfacher monochromer Farbaufträge jeweils neu, und sie
sind einzigartig und unwiederholbar. Auch die daneben gezeigten kleinformatigen Arbeiten auf MDF-Tafeln entstehen in jeweils langwierigen und nur bedingt steuerbaren Prozessen durch das Auftragen von zahlreichen extrem verdünnten Malflüssigkeiten in den drei Grundfarben.
CORNELIA ROHDE
Bei Cornelia Rohde übernimmt die Linie bei der malerischen und zeichnerischen Erkundung des Raums eine vorherrschende und autonome Funktion. Die fast grenzenlose Bandbreite linearer Formen eröffnet dabei eine Vielzahl von Möglichkeiten, Interaktionen von Linie und Raum sichtbar zu machen. Der Arbeitsablauf hat häufig durchaus experimentellen Charakter. Geordnetes existiert
neben dem chaotisch Unübersichtlichen, die Überfülle neben der Reduktion, die Ruhe neben der Bewegtheit. Das Zufällige wird in rhythmische Grundstrukturen überführt, die das Bildtableau ausfüllen und über den Bildrand hinaus in den Raum schwingen. Es entstehen komplexe neue Ordnungs- und Struktursysteme.
MAGNUS VON STETTEN
In seiner installativen Malerie benutzt Magnus von Stetten den Raum als Farbträger, in dem farbige Elemente aus Holz, Stoff oder Karton zu räumlichen Kompositionen werden, zu einem Gesamtfarbklang. Grundelement der ausgestellten Exponate sind Passepartoutkartons: Durch Überschneidungen und Überlagerung entsteht die Komposition, anschließend folgt die Farbauswahl. Von den
sechs Kartons je Arbeit sind die vier mittleren mit Acrylfarbe bemalt. Im Arbeitsprozess geschieht dies meist parallel: Die Arbeiten nehmen in der Entstehung Bezug aufeinander, ohne jedoch ihre Individualität und mögliche Einzelpräsentation zu verlieren. Geprägt vom Ansatz der konkreten Kunst, so der Künstler, gehe es um ein Weiterführen und Experimentieren in diesem Bereich.
JÜRGEN FORSTER
In den druckgrafischen Arbeiten von Jürgen Forster kehrt das Element der Liniengitter und der gitterähnlichen seriellen Anordnungen seit vielen Jahren in unterschiedlicher Art und Darstellung wieder. Charakteristisch sind in der jetzt entstandenen Werkreihe die kleinen Formate und eine stark verdichtete grafische Struktur sowie auch die Art der Präsentation in Form meist rahmenloser, auf erhabene
Untergründe montierter Blätter. Durch sich wiederholende Linienstrukturen entstehen eigenwillige grafische Rhythmen. Überschneidungen von Linienbündeln führen zum Entstehen visueller Vibrationen und formaler Interferenzen. Durch Schichtung und Überlagerung kommt es zu einem Wahrnehmungswechsel zwischen Oberfläche und Raumtiefe.